"Silberbesteck ist so unpraktish, das benützen wir nicht mehr!", kommt Ihnen das bekannt vor? Was früher als Highlight der Aussteuer hohen Wert hatte und oft stücklesweis geschenkt wurde, kam wie das "gute Geschirr" zu besonderen Anlässen auf den Tisch. Heute ist es im Dornröschenschlaf noch in manchen Schränken vorhanden und dort natürlich angelaufen.Dann kommt es noch nicht mal mehr am Festtag zur Geltung.

Schade, denn es ist nicht nur schön und wertvoll, es erzählt auch Geschichten. Von der Oma oder Tante, der es gehörte oder vom Anfang des eigenen Haushalts. Von früheren Zeiten und ihrer Tischkultur und vom Design und Handwerk.

Wer wird da wohl kommen zum Praxis- und Erzählabend? Was wird wohl aus dem Schrank geholt, um es im Alu-Salzwasserbad wie von Zauberhand wieder zum Glänzen zu bringen...? "Bringen Sie Ihr Besteck mit oder kommen Sie einfach aus Interesse dazu", hatte die Einladung im Blättle geheißen. 

Anhand ihrer Schubladenschätze zeigte Argula der bunt gemischten Gruppe ihre Erfahrungen mit dem Silberbesteck aus zwei Jahrhunderten. Neben einer Menge Erfahrungswissen und Anekdoten kamen auch die theoretischen Grundlagen zur Sprache. Dann ging es an den praktischen Teil. Plastikgefäße, Alufolie, Salz in heißem Wasser auflösen und los gings: Besteck rein...und staunen!  Den schwefligen Geruch nach faulen Eiern ließen wir durch die geöffneten Terrassentüren abziehen und freuten uns am neuen Glänzen der schönen Bestecke. Jede Teilnehmerin hatte ihre eigenen Silberputzerfahrungen mit unterschiedlichen Methoden, aber diese, da waren sie sich einig, ist die unkomplizierteste.

Bilder vom glänzenden Besteck und strahlenden Augen sind in der Galerie.